(Neubauer-Fotos)
G r u ß w o r t
Bürgermeister Manfred Sauer "Verleihung des Musikförderpreises InTakt 2014" am Samstag, 29. November 2014 um 17.00 Uhr Bürgersaal Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund
- Es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrte Frau Prof. Welzel
sehr geehrte Frau und Herr Sonnemann
sehr geehrte Frau Prof. Merkt
sehr geehrter Herr Kühner
sehr geehrte Frau Prof. Braun
liebe Gäste,
im Frühjahr ist im Kino der Film "Gabrielle" angelaufen. Zu Beginn erklingt das Lied "Ordinaire" und es passt zu den Menschen, die es singen - denn nichts daran ist einfach oder gewöhnlich:
Es ist ein Chor von geistig Behinderten, die das Chanson leicht sentimental, aber voller Lebenslust vortragen - und es handelt davon, wie jemand singt, damit man ihn hört und versteht.
Die Hauptdarstellerin des Films (Gabrielle Marion-Rivard) hat das Williams-Beuren-Syndrom, was oft mit besonderer Musikalität einhergeht; doch auch für andere Menschen mit Beeinträchtigung ist Musik eine wunderbare Möglichkeit, ihr Potential zu entfalten, Gemeinschaft zu erleben und in der Mitte der Gesellschaft anzukommen. Gleiches gilt selbstverständlich für alle, deren Leben nicht beeinträchtigt ist.
Meine Damen und Herren,
die miriam-stiftung und die Technische Universität Dortmund haben erkannt, welche enorme Bedeutung Musik für inklusive Arbeit hat und unterstützen dies seit vielen Jahren.
Mit dem Musik-Förderpreis "In Takt" haben Sie dieser Arbeit ein "Gesicht" gegeben und wir heute die Ehre, zum elften Mal Menschen zu würdigen, die musikalische Konzepte und Ideen für Menschen mit Behinderung erdacht und beispielhaft umgesetzt haben. Und damit ein herzliches Willkommen den diesjährigen Preisträgern:
Mit Ihrer Leipziger "Thonkunst" haben Sie, sehr geehrte Frau Hellem, und Sie, sehr geehrter Herr Leipold, uns eingangs eindrucksvoll bewiesen, dass Ihnen der Gruppenpreis völlig zu Recht zugesprochen worden ist. Nach Hören Ihres herzerwärmenden Chores, sind mir die Worte unseres Dichterfürsten Goethe aus dem "Faust" erst richtig klar geworden: (Zitat) "Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute."
Sie haben offensichtlich eine ganz ausgezeichnete Sängerausbildung genossen und ich gratuliere Ihnen sehr herzlich zur heutigen Auszeichnung.
Die Trägerin des Einzelpreises kommt aus Hannover. Das ist insofern interessant, da 1987 die niedersächsische Landeshauptstadt mit Leipzig eine Städtepartnerschaft geschlossen hat, die zu einem regen Austausch im Bereich Kunst und Kultur geführt hat. Heute führt Sie, liebe Frau Joost-Plate, diese Preisverleihung nach Dortmund - und vielleicht können wir später mit der Gruppe aus Sachsen ausloten, wie wir mit diesem "magischen Dreieck" neue Impulse setzen können. (Aside: gerne auf dem adventlich-stimmungsvollen Marktplatz mit dem größten Weihnachtsbaum der Welt). Doch zunächst auch Ihnen meinen herzlichen Glückwunsch zur Ehrung!
Liebe Gäste,
oftmals ist zu lesen, Inklusion sei nichts anderes als ein Modewort. Dabei geht es nicht um Modisches, sondern um Wichtiges: um die Eingliederung des Menschen mit Behinderung in die Alltagswelt. Inklusion heißt Abbau von Barrieren und Eingang in die Gesellschaft insgesamt, der nicht besser gelingen kann als mit Musik, der ältesten und schönsten Sprache der Welt. Die miriam-stiftung hat mit "InTakt" sowohl Maßstäbe für inklusive-musikalische Arbeit gesetzt, als auch (Aside: was den Namen betrifft) neueste Forschungsergebnisse vorweggenommen:
So haben Wissenschaftler im letzten Jahr herausgefunden, dass das Herz von Chorsängern beim gemeinsamen Üben im gleichen Takt schlägt. Das Herz der miriam-stiftung jedenfalls schlägt sicher im richtigen Takt und es ist offensichtlich, dass alle Menschen, die für diese Stiftung arbeiten, das Herz "am rechten Fleck" haben - genau wie Frau Prof. Merkt und Frau Schmidt von der TU Dortmund, die mit ihren Projekten bereits Vorbild für viele neue Aktivitäten der musikalischen Inklusion in Deutschland geworden sind.
Meine Damen und Herren,
Mozart war der Auffassung "Ohne Musik wär´ alles nichts." Ich bin davon überzeugt: Ohne die Arbeit der miriam-stiftung und der TU Dortmund wäre nicht nur in unserer Stadt Vieles weniger. Den diesjährigen Preisträgern gratuliere ich nochmals sehr herzlich, wünsche allen Besuchern einen angenehmen Aufenthalt in der Metropole Westfalens und würde mich freuen, wenn die Stadt
Dortmund auch im kommenden Jahr wieder Gastgeber dieser traditionellen Preisverleihung sein darf.
Verantwortlich:
TU Dortmund: Univ.-Prof. Dr. Irmgard Merkt, Fakultät Rehabilitationswissenschaften , Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund, Tel. 0231 7554583, irmgard.merkt@tu-dortmund.de
miriam-stiftung: Christa + Wilhelm Sonnemann, Driverweg 9, 44225 Dortmund, Tel. 0231 719158 / 0173 2520920, info@miriam-stiftung.de