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Verena Bentele
Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
Grußwort zur Verleihung des InTakt-Förderpreises 2015 der miriam-stiftung
(am 07. November 2015)
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn am 7. November 2015 im Dortmunder Rathaus der Förderpreis InTakt der miriam-stiftung verliehen wird, ist das eine in jeder Hinsicht besondere Veranstaltung.
Allein die Tatsache, dass sie bereits zum zwölften Mal stattfindet, das Dutzend voll wird, zeugt vom dauerhaften bürgerschaftlichen Engagement der Stifter, denen ich an dieser Stelle ausdrücklich dafür danken möchte.
Der InTakt Förderpreis würdigt im hohem Maße Kreativität und veranschaulicht durch die Auswahl seiner Träger die Vielfalt des inklusiven musikalischen Lebens. In diesem Jahr werden zwei neue Kapitel in der Geschichte dieser besonderen Auszeichnung geschrieben.
Den Einzelpreis erhalten Frau Lis Marie Diehl und Herrn Dr. Christoph Rodatz für die Musiktheaterproduktion "Displace Marilyn Monroe".
Das Stück eröffnet eine neue Perspektive auf den Menschen Marilyn Monroe, nimmt Anteil und zeigt gleichzeitig ohne moralischen Zeigefinger die Notwendigkeit auf, sich von Medien-Ikonen unabhängig zu machen. Eine weitere Besonderheit dieses Werks liegt in seinem Entstehungsprozess. Hierfür wurden Menschen mit Behinderung nach ihren Ideen gefragt. Zusammen mit einer professionellen Regie und musikalischer Kompetenz wurde so ein Stück geschaffen, das sogar zum grenzgänger-festival an die Kammerspiele nach München eingeladen wurde.
Preisträger des Gruppenpreises ist in diesem Jahr die Blaskapelle Lautenbach.
Wer hier an Weißwurst, Jagdverein und Oktoberfest denkt, wird überrascht sein.
Das Ensemble beschreitet nämlich auf dem höchsttraditionellen Boden der Blasmusik eigene Wege. Ihre Ideen erarbeiten die Musiker in einer Kooperation mit einem professionellen Flötisten - beispielsweise mit dem Mittel der Improvisation. Auf diese Weise entstehen moderne Klangwelten und neue musikalische Ziele.
Die Blaskapelle Lautenbach bekommt den Förderpreis InTakt 2015, weil sie eben nicht dem gängigen Klischee einer Blaskapelle entspricht.
Sehr geehrte Damen und Herren, das Thema Musik und Inklusion kann und darf kein kurzlebiges gesellschaftliches Phänomen sein. Damit Inklusion gelingen kann, bedarf es einer konkreten positiven Erfahrung und die Vermittlung dieser Erfahrung in die Breite der Gesellschaft. "Tue Gutes und sprich darüber" - das muss auch hier die Devise sein.
Die miriam-stiftung hat deshalb eine Dokumentation über ihre bisherigen Preisträger erstellt. Sie zeigt anschaulich, was alles gelingen kann, wenn professionelles musikalisches und pädagogisches Handeln zusammenkommen.
Meine herzlichen Glückwünsche gelten den Preisträgern. Ihnen, der Jury und der miriam-stiftung wünsche ich weiterhin viel Erfolg und danke ihnen für die geleistete Arbeit. Ihnen allen wünsche ich einen inspirierenden Abend. Mögen von dieser Veranstaltung und von den Preisträgern viele gute Impulse für eine inklusive Musikkultur ausgehen.
Ihre Verena Bentele
Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
Verantwortlich:
TU Dortmund: Univ.-Prof. Dr. Irmgard Merkt, Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund, Tel. 0231 7554583, irmgard.merkt@tu-dortmund.demiriam-stiftung: Christa + Wilhelm Sonnemann, Driverweg 9, 44225 Dortmund, Tel. 0231 719158 / 0173 2520920, info@miriam-stiftung.de