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30. September 2010

Pressemitteilung

Musiker und Musikpädagoge aus Süddeutschland holten Förderpreise InTakt 2010 der miriam-stiftung

Am 26. September 2010 wurde im Dortmunder Rathaus der von der miriam-stiftung bundesweit ausgeschriebene Förderpreis InTakt 2010 vergeben. Der Preis für Musikgruppen ist mit € 3.500, der Einzelpreis für Musikpädagogen ist mit € 1.500 dotiert. Der Preis würdigt musikkulturelle Aktivitäten von und mit Menschen mit Behinderung. Er will in diesem Bereich Qualitätsmaßstäbe setzen und bisher geleistete Arbeit öffentlich würdigen. Die fachliche Begleitung liegt bei der TU Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaft.

Anspruchsvollen Jazz präsentierte die "Autigroup" bei der Preisverleihung im Bürgersaal des Dortmunder Rathauses. Von Autisten, die aufgrund ihrer Behinderung als außerordentlich kontaktarm gelten, erwartet niemand, dass sie mit anderen Menschen so richtig "InTakt" kommen können. "Beim gemeinsamen Musikmachen ist jedoch alles möglich" staunte auch Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung in Berlin für die Belange behinderter Menschen. Er kam zur Preisverleihung nach Dortmund, um den Preisträgern auch persönlich zum Gewinn der Förderpreise InTakt der miriam-stiftung zu gratulieren.

Die "Autigroup" ist ein Zusammenschluss von professionellen Musikern und Menschen mit Asperger Autismus-Syndrom. Im Jahr 2005 hat die Psychotherapeutin Sibylle Hartl aus Nürnberg zusammen mit der Jazz-Saxophonistin Daniela Steidle ein Experiment gewagt, dem vielfach ein Scheitern vorausgesagt war - das Experiment einer Musikgruppe mit Menschen mit Autismus-Syndrom. Die Energie und die Disziplin der Musiker mit Asperger Autismus hat alle überrascht, auch die Jugendlichen mit Behinderung selbst.

"Mir hat es viel gebracht, mit anderen Aspergern zu musizieren und ich habe den Bossa Nova kennen gelernt" sagt Harald S. Mit den Jahren entstand anspruchsvoller Jazz, der "Selbstsicherheit verleiht, weil er einfach nicht so bieder ist, sondern weil er so abgeht" - so Peter.

Dierk Zaiser, Denkendorf, Gewinner des Einzelpreises für Musikpädagogen, ist Künstler, Pädagoge und Musiker, bewandert in der Sonderpädagogik und im Feld der pädagogisch wie musikalisch interdisziplinären Rhythmik. Sein Engagement gilt interdisziplinären Projekten, die für Jugendliche jenseits bürgerlicher Bildungswelten attraktiv sind. So lässt er Rhythmusinstrumente aus Brettern und Kisten bauen, die zu anspruchsvollen Klangskulpturen werden - und er bietet Jugendlichen ein bewegungsorientiertes systematisches Rhythmustraining, Die Klangskulpturen-Musik ist nur die eine Seite der Medaille - Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen werden parallel auch sozial begleitet. Das Konzept eines solchen integrativen musikalisch-sozialen Projekts verdient weite Verbreitung.

Preisträger mit Jury und Stiftungsvorstand sowie (oben v.l.:) Hubert Hüppe (BMAS), Prorektor Prof. Dr. Metin Tolan (TU Do)

(Hochauflösende Version des Fotos)
Preisträgerin "Autigroup"

(Hochauflösende Version des Fotos)
Preisträger Dierk Zaiser

(Hochauflösende Version des Fotos)
Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen

(Hochauflösende Version des Fotos)
Prof. Dr. Metin Tolan, Prorektor der TU Dortmund

(Hochauflösende Version des Fotos)
Aufmerksame und begeisterte Zuhörer

(Hochauflösende Version des Fotos)
Blumen auch für die Jurorinnen
Prof. Dr. Irmgard Merkt
Prof. Elisabeth Braun

(Hochauflösende Version des Fotos)

Verantwortlich:
TU Dortmund: Prof. Dr. Irmgard Merkt, Tel./Email siehe oben
miriam-stiftung: Christa + Wilhelm Sonnemann,
Tel./Email siehe oben