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Pressestimmen zur Preisverleihung InTakt 2007 an Frau Beate Theißen, Erkelenz


aus Dortmund-ist-in.de

Stockkämpfer mit rhythmischer Musik erhielten Förderpreis InTakt 2007

Der Geruch von Feuer lag in der Luft. Die Stockkampftruppe „Fight and Dance“ der Bischöflichen Förderschule Haus Hall in Gescher verwandelte am Freitagabend die nüchterne Aula der Dortmunder Uni in eine Arena und riss das Publikum von den Stühlen. Die 10-köpfige Gruppe ist diesjährige Preisträgerin des bundesweit ausgeschriebenen und mit 3.500 € dotierten Förderpreises der miriam-stiftung Sie „kämpft“ mit Rattan-Stöcken – aber nicht gegeneinander, sondern im Gleichklang von fetziger Musik. So entsteht eine Mischung aus Tanz und Sport, rhythmisch und mitreißend und das in immer neuen Formationen. Und der feurige Geruch? Er entsteht beim Aneinanderschlagen der langfaserigen Stöcke aus Asien.

Was das Besondere an Fight and Dance ist? Prof. Dr. Irmgard Merkt, Mitglied der Jury bei der Preisverleihung, beschreibt die große Leistung der überwiegend aus Behinderten bestehenden Gruppe in ihrer Laudatio so: „Die Vielfalt der Choreografie, die ausgefeilte Schlagtechnik, die nicht nur Grundmuster wiederholt, sondern immer neue Figuren zeigt und das mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad.“ Die Professorin für Sonderpädagogik und Dekanin der Fakultät Rehabilitationswissenschaften ist Koordinatorin von Europa InTakt. Dieser internationale Kongress führte vom 03.-07. Oktober viele Musikpädagoginnen und –pädagogen sowie Musikgruppen aus verschiedenen europäischen Ländern nach Dortmund und brachte diese kräftig in Takt. Beim großen Schlusskonzert in der Rathaushalle brachten die auf viele Arbeitsgruppen verteilten Kongressmitglieder mit ihren Präsentationen auch dieses Haus mal so richtig in Schwung.

Ministerpräsident Dr. Rüttgers erklärt zur Bedeutung: „Der Förderpreis InTakt ist längst ein Markenzeichen für lebendige Musikerziehung geworden, ein Beispiel für sinnvolle musikpädagogische Förderung und aktive Freizeitgestaltung. Die miriam-stiftung demonstriert mit diesen Preisvergaben, auf welch hohem Niveau Musikensembles mit behinderten Menschen Musik machen können.“

Musik nicht nur hören, nein, selber Musik machen – darum geht es. Miteinander InTakt kommen. Dazu Anregungen geben, ist Anliegen des Uni-Projekts InTakt. Daher wurde auch die außerordentliche Leistung von Frau Beate Theißen von der Rurtalschule in Heinsberg gewürdigt. Sie ist diesjährige Gewinnerin des mit 1.500 € dotierten Förderpreises für MusikpädagogInnen. „Blockflöte – das kann ich – neue Hits für coole Kids“ - der Titel der von ihr entwickelten Blockflötenschule für Kinder. Diese Flötenschule verhilft sehr erfolgreich auch behinderten Kindern zu ihren ersten „Flötentönen“, weil sie spielerisch in musikalische Handlungsfelder einführt.

Nachricht vom 9.10.07 07:38


RP Online 09.10.2007

Erkelenz

Wie bei der Grammy-Verleihung

(RP) mit Beate Theißen, Preisträgerin von „Europa InTakt“

Die Erkelenzer Musikerin Beate Theißen, Lehrerin an der Rurtal-Schule, wurde am Wochenende in Dortmund für ihr elementares Einstiegswerk „Blockflöte, das kann ich!“ mit dem Musikförderpreis „InTakt“ für Musikpädagogen ausgezeichnet. Die Miriam-Stiftung würdigt in enger Zusammenarbeit mit der Uni Dortmund mit diesem Preis beispielgebende Leistungen in der Musikpädagogik bei Menschen mit Behinderungen. Über den Erfolg sprach RP-Mitarbeiterin Kerstin de Haas mit der Preisträgerin.

Erstmal „Herzlichen Glückwunsch“ und natürlich die Frage: Wie war’s?

Theißen Es war toll, ein bisschen so, wie ich mir die Grammy-Verleihung vorstelle: mit internationalem Flair und einer ausführlichen Laudatio.

Haben Sie eine Dankesrede gehalten und alle Wegbegleiter aufgezählt?

Theißen Ja, das gehört natürlich dazu. Das ist zwar ein Einzelpreis, der mir verliehen wurde, aber ohne viele andere Menschen wäre es nicht dazu gekommen. Die Idee entstand ja im Unterricht, als alle Schüler nach einer Instrumentenkunde plötzlich Blockflöte spielen wollten und ich nach einer Möglichkeit gesucht habe, wie alle Kinder mit ihren unterschiedlichen Behinderungen mitmachen konnten. Also habe ich den Schülern und der Schule gedankt, Andrea Bollig und Markus Kerner, die mit mir die Musik eingespielt haben, der Illustratorin Iane Wäser und meiner Familie. Darüber hinaus auch noch der Franziskusschule, an der ich das Buch und mittlerweile auch das Folgewerk ausprobieren konnte. Denn dort lernen im Gegensatz zur Rurtal-Schule nicht nur behinderte Kinder das Blockflötenspiel.

Haben Sie noch einen Überblick, wo das Buch, das im Dieck-Verlag erschienen ist, überall zum Einsatz kommt?

Theißen Auf jeden Fall deutschlandweit. Darüber hinaus auch im russischen Pskow und in Indien, wo ich es bei Workshops vorgestellt habe.

Wann erscheint der Folgeband und was wartet da auf die kleinen Flötenspieler?

Theißen Auch dieses Mal hatte ich ursprünglich nicht vor, ein Buch daraus zu machen. Bei einem Auftritt von Rur-Rock in Berlin lernten wir Rolf Zuckowski kennen. Als wir ihn bei der Planung für ein gemeinsames Konzert wiedertrafen, schenkte ich ihm ein Exemplar von „Blockflöte, das kann ich!“ mit der Bitte, in die Notenköpfe seiner Lieder auch Buchstaben zu integrieren. Mittlerweile ist ein komplettes Konzept entstanden für Kinder mit und ohne Behinderung mit unterschiedlichen Fähigkeitsgraden. Wie im ersten Buch ist auch bei „Rolfs Blockflötenwerkstatt“ eine Playback-CD für alle Kinder das verbindende Element. Außerdem gibt es jede Menge Aufgaben, Spiel und Spaß. Sie erscheint voraussichtlich Anfang nächsten Jahres.