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Förderpreis InTakt 2010

Aus den Bewerbungen ermittelte die aus drei MusikprofessorInnen bestehende Jury die diesjährigen Preisträger:

Den Gruppenpreis erhielt die "Autigroup" aus dem Nürnberger Land. Der Preis wird verliehen in Anerkennung des musikalischen Zusammenwirkens von Menschen verschiedener Professionen und Voraussetzungen. Die "Autigroup" ist ein herausragendes Beispiel für innovative und integrative Kulturarbeit in der Bundesrepublik Deutschland.

Die "Autigroup" ist ein Zusammenschluss von professionellen Musikern und Menschen mit Asperger Autismus-Syndrom. Im Jahr 2005 hat eine Psychotherapeutin zusammen mit einer Jazz-Saxophonistin ein Experiment gewagt, dem vielfach ein Scheitern vorausgesagt war - das Experiment einer Musikgruppe mit Menschen mit Autismus-Syndrom. Die Energie und die Disziplin der Musiker mit Asperger Autismus hat alle überrascht, auch die Jugendlichen mit Behinderung selbst.

"Mir hat es viel gebracht, mit anderen Aspergern zu musizieren und ich habe den Bossa Nova kennen gelernt" sagt Harald S. Mit den Jahren entstand anspruchsvoller Jazz, der "Selbstsicherheit verleiht, weil er einfach nicht so bieder ist, sondern weil er so abgeht" - so Peter. Im Rahmen der Preisverleihung wird die "Autigroup" zu hören sein.

Dierk Zaiser, Gewinner des Einzelpreises für Musikpädagogen, erhielt den Preis in Anerkennung der Entwicklung und Durchführung des interdisziplinären Projektes "Beatstomper", in dem integrative, soziale und musikalische Ziele gleichwertig und in beispielhafter Weise verfolgt werden. Herr Zaiser leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Integration von Jugendlichen in Sondersituationen in die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland.

Dierk Zaiser ist Pädagoge und Musiker, bewandert in der Sonderpädagogik und im Feld der pädagogisch wie musikalisch interdisziplinären Rhythmik. Sein Engagement gilt interdisziplinären Projekten, die für Jugendliche jenseits bürgerlicher Bildungswelten attraktiv sind. So lässt er Rhythmusinstrumente aus Brettern und Kisten bauen, die zu anspruchsvollen Klangskulpturen werden - und er bietet Jugendlichen ein bewegungsorientiertes systematisches Rhythmustraining, Die Klangskulpturen-Musik ist nur die eine Seite der Medaille - Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen werden parallel auch sozial begleitet. Das Konzept eines solchen integrativen musikalisch-sozialen Projekts verdient weite Verbreitung.

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