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Gedanken für den Tag

Gedanken für den 19.03.2021

Ein schreckliches und herrliches Bild

Matthias Grünewald sollte für ein Siechenspital einen Altar malen, der Menschen, die von Schmerzen gequält und vom Sterben geängstet werden, trösten könnte. Sollte er einen Weisen mit einem klugen Buch, einen Gelehrten mit wunderschöner Robe, einen König mit einer Krone, einen Krieger mit blitzender Waffe, einen Liebhaber mit einer Frau im Arm malen?
Grünewald malte Jesus, den gequälten und leidenden, entstellten und blutenden, schreienden und sterbenden Mann am Kreuz. Er sollte die Menschen im Leiden und Sterben ihres Lebens erreichen und trösten. Aber Grünewald malte auf denselben Altar auch den auferstehenden Christus in aller seiner Herrlichkeit. Der Christus, der den Tod und das Leid, die Schuld und das Schicksal getragen und überwunden hat, trägt noch die Wundmale des irdischen Jesus.
Das ist der Trost und die Botschaft des Altars: Jesus, der am Kreuz unter entsetzlichen Qualen stirbt, und der herrliche Sieger, der auferstehende Christus, sind ein und derselbe. Jesus leidet für uns und überwindet das Leid. Jesus stirbt für uns und überwindet den Tod. Jesus trägt unsere Schuld und eröffnet die Vergebung und das ewige Leben.

Am Abend aber des ersten Tages der Woche kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.
Johannes 20,19f




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages