Musikförderpreis 2005 der miriam-stiftung im Rahmen von Europa InTakt vergeben

Veröffentlicht am 07.10.2005
Kategorie: überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Gesellschaft, Kultur, Medizin, Gesundheitswissenschaften, Pädagogik
Der von der Universität Dortmund vom 28.09. bis 01.10. veranstaltete Kongress Europa InTakt 2005 brachte Musikgruppen, bestehend aus Menschen mit und ohne Behinderung, aus 6 europäischen Ländern in Dortmund zusammen. In Europa wird es immer selbstverständlicher: Menschen mit Behinderung sind Teil des musikkulturellen Lebens. Sie sind nicht nur Zuhörer, sondern Akteure: Sänger, Rapper, Schlagzeuger und Schlagersänger. An drei großen Konzertabenden boten Musikbands aus fünf Ländern Einblick in ihre völlig unterschiedlichen Stilrichtungen: von traditionellen Instrumenten und Klassik über Percussion der latainamerikanischen und afrikanischen Art bis Rock, Pop und Jazzrock.

Einer der Höhepunkte des Kongresses war die diesjährige Verleihung des "Musikförderpreis InTakt" der miriam-stiftung im Großen Saal der Industrie- und Handelskammer.. Die aus drei Musikprofessorinnen und -professoren bestehende Jury hatte sich für zwei besonders beispielgebende Preisträger entschieden:

Den Gruppenpreis (Preisgeld € 3.500) erhielt die Cello-Gruppe "Die Regenbogenkinder" der Sächsischen Blindenschule Chemnitz. Die 9-10-jährigen blinden bzw. stark sehbehinderten Kinder begeistern mit ihren Lehrerinnen das Publikum bei der Darstellung ihres vielfältigen Umgangs mit dem Cello. Mit Cello-Musik eine Tiergeschichte erzählen, dabei Tierlaute imitieren, Geräusche entwickeln, dies sei nur beispielhaft erwähnt. Es wurde deutlich, wie ihre musikalischen Aktivitäten die Gruppe begeisterte und im Miteinander förderte.

Den Einzelpreis für Musikpädagogen (Preisgeld € 1.500) erhielt Ute Klinkhart aus Edingen / Heidelberg. Selbst Mutter eines hörbehinderten Kindes, entwickelte sie Methoden, um Gehörlose und Hörbehinderte am musikalischen Leben teilhaben zu lassen.

Eva Luise Köhler, Gattin des Bundespräsidenten, schrieb u.a. in ihrer Grußbotschaft:

"Sich über die Musik in den Austausch zu bringen, sich gegenseitig zu begeistern und zu inspirieren, darin liegt die Aufgabe, die sich die Planer des Kongresses InTakt insbesondere im Hinblick auf Menschen mit Behinderungen gestellt haben.
Der Förderpreis der miriam-stiftung ergänzt diesen Ansatz. Dort wird die integrative Funktion der musikalischen Arbeit mit Menschen mit Behinderung hervorgehoben und ausgezeichnet. Die Stifter des Preises konnten selbst erleben, welche positive Bedeutung die Musik für ihr behindertes Kind hatte. Dies hat sie bewogen, den Preis für Gruppen oder Einzelpersonen auszuloben, die in besonders beispielhafter Weise integrative musikalische Konzepte entwickeln. Es ist wichtig, vorbildliche Arbeit zu würdigen und damit einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Mein Glückwunsch geht bereits jetzt an die diesjährigen Preisträger."

Dieser Text mit Fotos sowie weiteren Einzelheiten zum Förderpreis kann aus dem Internet unter www.miriam-stiftung.de/termine-berichte heruntergeladen werden

Quelle: www.miriam-stiftung.de