Gedanken für den 29.11.2024

Gute Früchte

Blätter am Baum haben ihre Bedeutung und einen Sinn. Aber das letzte Ziel eines Baumes ist die Frucht. Jede Verästelung und Entfaltung eines Lebens hat ihre Bedeutung und einen Sinn, aber das höchste Ziel des Lebens ist die Ausreifung zur Frucht für Gott.

Dass es in unserem Leben einmal Herbst wird, die Schönheit verwelkt, der Schmuck abfällt, der Lebensraum kahler und enger wird, ist eigentlich nicht traurig. Bedrückend aber wäre ein Herbst ohne Früchte und Ernte. Wenn ein Leben zur Neige geht und keine Frucht für Gott und sein Reich gewachsen ist, das wäre traurig.

Unter der Sonne der Liebe Gottes, durch das Wasser des Lebens Jesu, durch den Wind des Heiligen Geistes können in unserer Lebenszeit Glaubensfrüchte wachsen. Mit Paul Gerhardt singen wir:

Hilf mir und segne meinen Geist
mit Segen, der vom Himmel fleußt,
dass ich Dir stetig blühe;
gib, dass der Sommer Deiner Gnad
in meiner Seele früh und spat
viel Glaubensfrücht erziehe.

Die Bibel nennt als Glaubensfrüchte: "Liebe, Freude, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Sanftmut, Keuschheit!" (Galater 5,22).

Gott sucht an uns nicht große Lebenserfolge, herausragende Taten, imponierende Werke, sondern die Treue in kleinen Dingen. Nicht große Dinge müssen wir tun, aber viele kleine Aufgaben wollen wir ganz großartig erfüllen. Nicht durch Anstrengung und Willenskraft, wohl aber durch Hingabe und Vertrauen, Liebe und Geduld wachsen die Früchte des Heiligen Geistes aus einem Leben heraus. Und Gott hat Geduld mit seinen Bäumen, hegt und pflegt, liebt und beschneidet sie, damit sie ausreifen können zu einer letzten Frucht und Erfüllung.



Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de