Gedanken für den 01.10.2024
Ende oder Ziel
Ein Marathonläufer hat für die Olympischen Spiele trainiert. Endlich ist es soweit. Der Startschuss fällt. Der Lauf beginnt. Es wird ein harter Kampf gegen die eigene Schwäche und die starke Konkurrenz. Als erster erreicht der Schnellste das Stadion. Nach über 42 Kilometern hat er noch eine Runde zu laufen. Tosender Beifall brandet auf, als er die Ziellinie überläuft. Glücklich reißt er die Arme hoch. Die Goldmedaille und Siegerehrung sind ihm ein wirklicher Lohn für alle Mühe und Anstrengung.
Ist es traurig, dass ein solcher Kampf zu Ende geht? Hat der Sportler Angst vor dem Ende des Laufs? Nein, das Wort am Schluss eines solchen Kampfes heißt nicht Ende, sondern Ziel und Gewinn und Siegerehrung. Ende ist ein furchtbares Wort. Es bedeutet aus und vorbei, vergeblich und vergänglich. Ziel ist ein wunderbares Wort. Es bedeutet Höhepunkt, Krönung und Vollendung.
Unsere Lebenszeit ist nicht auf ein Ende, sondern auf ein Ziel hin angelegt. Dass wir sterben müssen, ist eigentlich nicht furchtbar, wenn es bedeutet, dass ein Leben zum Ziel kommt und von Gott mit dem Kranz der Gerechtigkeit gekrönt wird.
"Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr der gerechte Richter an jenem Tage geben wird, nicht mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben!" (2. Timotheus 4,7f)
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de