Gedanken für den 14.09.2024

Haltet an am Gebet

Das Gebet ist das elementarste Zeichen des Glaubens. Das Gebet, die Zwiesprache mit Jesus, ist die Quelle allen Handelns und Tuns. Aber unser Gebet muss wachsen. Das Reden mit Gott hat Stufen. Die erste Stufe heißt: "Herr, gib mir!" Gott lässt sich bitten und gibt uns seine Gaben. Er will gebeten sein, und wir dürfen Gott um alles bitten, ihn mit allen Anliegen bestürmen. Aber unser Gebet darf dann hinwachsen zur zweiten Stufe: "Herr, vergib mir!" Immer deutlicher erkennt man vor Gott seine Unwürdigkeit und Unfähigkeit. Im Licht seiner Wahrheit und Liebe werden unsere Sünden immer deutlicher. Immer demütiger werden wir deshalb um Vergebung bitten. Stufe drei könnte dann lauten: "Herr, vergib ihnen!" Wer Vergebung empfangen hat, wird sie dann auch gerne für andere erbitten und im Geist der Versöhnung an andere Menschen denken. Dann kommt eine weitere Stufe des Gebetes, auf der das Bitten zur Hingabe und Anbetung verwandelt ist: "Herr, nimm mich hin!" Im Gebet legen wir uns ganz in Gottes Hand und lassen alle Sehnsucht, in der wir begehren, zur Anbetung werden, die wir verschenken. Und irgendwann reift auch die letzte Stufe des Gebetes in uns aus: "Vater, in deine Hände befehle ich mein Leben, dein Wille geschehe!" Auch Jesus ist im Garten Gethsemane den Weg zum Bittgebet bis zur Ganzhingabe seines Lebens gegangen. Wir bleiben auch darin Jesu Nachfolger, dass wir diesen Weg nachgehen.

"Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet!"

(Römer 12,12)



Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de