Gedanken für den 20.07.2024
Wer einen weiten Weg hat, läuft nicht
Das Modewort unserer Zeit heißt Zerstreuung. Die Sinne werden zerstreut. Die Gedanken werden auseinandergewirbelt. Die Kräfte werden verschwendet, Geld und Gut vertändelt und die Gesundheit aufs Spiel gesetzt.
Das Geheimnis eines richtigen Lebens heißt Sammlung. Sammlung der Sinne und Gedanken um eine Lebensmitte: Gottes Liebe! Sammlung der Kräfte und Gaben zu einem größeren Ziel: Gottes Willen! Sammlung der Menschen und Güter zu einer Bestimmung, die über den einzelnen hinausgeht: Gottes Gemeinde!
Wie anders wird ein Leben, wenn man seine Zeit als einen Weg versteht, der sorgsam ausgegangen, Abschnitt um Abschnitt, Stufe um Stufe bewusst gelebt wird nach den Weisungen, die uns Gott gegeben hat. Der Weg führt dann zu einem Ziel, das weit über uns kleine Menschen hinausreicht.
Lebenszeit ist ein Weg in die Ewigkeit. Und wer einen weiten Weg hat, der läuft nicht. Er rennt auch nicht besinnungslos herum in der Angst, etwas zu verpassen. Aber er bleibt auch nicht sorgenvoll stehen, weil er kein Ziel sieht. Wir werden beides leben: den Weg ganz ausgehen, das Ziel ganz im Auge behalten.
"Ich werde allen meinen Beschäftigungen mit Ruhe nachgehen, mit Gemessenheit, unsäglicher Einfachheit, als wenn ich gerade nur dafür auf die Welt gekommen wäre, als ob mir Jesus das selber aufgetragen hätte, vor mir stünde und mir dabei zuschaute!"
(Papst Johannes XXIII.)
Ein Tag der sagt dem andern,
mein Leben sei ein Wandern
zur großen Ewigkeit.
0 Ewigkeit, so schöne,
mein Herz an dich gewöhne,
mein Heim ist nicht in dieser Zeit.
(Gerhard Tersteegen)
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de