Gedanken für den 03.07.2024
Buntes Leben
Die Vielgestaltigkeit des Wassers ist ein wunderbares Bild für die verschiedenen Formen des Lebens.
Wasser ist sprudelnde Quelle und murmelnder Bach, drängender Strom und brausendes Meer. Wasser ist immer in Bewegung und sucht nach neuen Wegen und Formen. Regentropfen perlen auf die Sommerblumen, Tau glitzert in der Morgensonne, Nebelschwaden legen sich auf das Land. Hagel prasselt hernieder, Schneeflocken tanzen durch die Winternacht, Eis knistert unter unseren Füßen.
Ein klarer Bergsee ist wie ein Spiegel und der Wasserfall wie ein Toben und Donnern. Ein Gebirgsbach ist klar und rein, ein Moortümpel trübe und braun. Kinder spielen in einer kleinen Wasserlache, und das tobende Meer wirft riesige Schiffe wie Spielzeug umher.
Wasser ist Schönheit und Grauen, Segnung und Gericht, Belebung und Zerstörung, lebensnotwendig und lebensbedrohend. Wasser ist wie das Leben, immer wieder neu, anders, überraschend, vielgestaltig, unberechenbar. Wasser ist Lebens- und Chaosmacht zugleich.
Wasser ist Quelle und Mündung, aufsteigend und herniederfallend, salzig und süß, wie ein weiches Bad und wie eine harte Brandung. Wasser ist der Tropfen auf dem heißen Stein und die Weltenmeere. Wasser ist der Schluck aus dem Becher und die Sturmflut, die ganze Länder verwüstet. Wasser ist warmer Sommerregen und Schneesturm im Winter. Wasser ist der Brunnen in der Wüste und die Lawine, die als Unglück zu Tale donnert. Wasser ist ein Abbild für die Dynamik und Phantasie göttlicher Möglichkeiten, ein Symbol für die Schönheit und Majestät der Schöpfung. Wasser kann unter Gottes Hand Heil und Gericht, Wonne und Bedrohung sein.
"Deine Fluten rauschen daher und eine Tiefe ruft die andere; alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich!"
(Psalm 42,8)
"Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne, wie mit einem Strom!"
(Psalm 36,9)
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de