Gedanken für den 13.04.2024

Das einfache Glück

Der bekannte französische Dichter Saint-Exupéry war während des zweiten Weltkrieges als Kurier- und Aufklärungsflieger eingesetzt. Auf einem seiner Flüge musste er in einer verlassenen Wüstengegend Afrikas notlanden. Die Maschine ging zu Bruch, und Saint-Exupéry irrte mit seinem Copiloten tagelang durch die Wüste. Sie waren schon fast verdurstet, als sie von vorbeiziehenden Nomaden gefunden wurden. Sie gaben den Entkräfteten kleine Schlucke Wasser zu trinken und retteten deren Leben.

Damals schrieb Exupery in sein Tagebuch: "Wasser, du hast weder Geschmack noch Farbe. Man kann dich nicht beschreiben. Es ist nicht so, dass man dich zum Leben braucht, du selber bist das Leben! Du durchdringst uns als Labsal, dessen Köstlichkeit keiner unserer Sinne auszudrücken vermag. Durch dich kehren uns alle Kräfte zurück, die wir schon verloren gaben. Dank deiner Segnung fließen in uns wieder alle bereits versiegten Quellen der Seele. Du bist der köstlichste Besitz dieser Erde ... Du schenkst uns ein unbeschreiblich einfaches und großes Glück."

Alle Menschen haben Durst nach Leben und Sehnsucht nach dem einfachen Glück. Gott hat auf die unbändige Sehnsucht der Menschen geantwortet und sich den Verlangenden als Wasser des Lebens gezeigt.

"Wohlan, alle die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben!"

(Jesaja 55,1f)



Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de