Gedanken für den 29.03.2024

Der Schatz im Acker

Ein Bauer im Edertal bei Frankenberg pflügt seinen Acker. Plötzlich bleibt der Pflug hängen. Der Landwirt springt vom Schlepper und gräbt mit seinen Händen ein mit Erde verschmiertes Holz aus. Als er es etwas säubert, erkennt er den geschnitzten Körper Jesu, der einmal an einem Kreuz angenagelt war. Das Kreuz ist längst vermodert, die Nägel, mit denen Hände und Füße angenagelt waren, sind verrottet. Aber der Leib Jesu ist vollkommen erhalten. Der Bauer nimmt seinen Fund mit nach Hause, reinigt das Schnitzwerk vom Dreck und sieht sofort, dass es sich um ein besonderes Kunstwerk handelt. Der Körper Jesu ist wunderbar geschnitzt. Ein Restaurator stellt die wunderbaren Farben wieder her, und das jahrhundertealte Kunstwerk kommt in einer kleinen Kirche im Edertal zur Geltung. Das Kreuz fehlt, aber der Leib Jesu ist erhalten. Ja, Jesus ist aus einem anderen Holz geschnitzt, das nicht vermodert. Er ist jetzt nicht mehr der Gekreuzigte, obwohl seine ausgebreiteten Hände noch die Löcher für die Nägel zeigen und an die Liebe Jesu am Kreuz erinnern. Jetzt erscheint Jesus dort mit seinen weit ausgebreiteten Armen als der Segnende, der seine Arme den Menschen entgegenstreckt.

Jesus lebt, und wer ihn findet, findet einen großen Schatz, die Segnung seines Lebens und die Heilung seiner Verwundungen.

"Durch seine Wunden sind wir geheilt!"

(Jesaja 53,5)



Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de