Gedanken für den 23.03.2024
Draußen auf dem Feld
Ein Krankenhausseelsorger geht durch die Klinik und besucht die Patienten. Um sie mit ihrem Namen ansprechen zu können, schaut er jeweils über dem Bett nach dem Namen des Kranken. Eines Tages kommt er zu einem Mann, über dessen Bett auf dem Blatt nur der Name "Feld" steht. Er fragt den Mann: "Heißen Sie einfach nur Feld?" "Ja, ich heiße einfach nur Feld. Ich habe keinen Namen und keine Eltern. Man hat mich als Säugling auf einem Feld ausgesetzt und dort gefunden. Darum heiße ich einfach nur Feld. Ich bin nicht gewollt und nicht geliebt, habe kein Zuhause und keine Angehörigen, ich bin auf dem Feld ausgesetzt und gefunden, einfach nur Feld!"
Heißen wir nicht alle mal so: ungeliebt und ungewollt, ausgesetzt und ungeborgen, heimatlos und unbehaust? Und doch heißen wir im Grunde ganz anders. Von Gott her heißen wir geliebt und gewollt. Gott kam auf das Feld der Erde. Auf dem Hirtenfeld von Bethlehem kam er in einer Notunterkunft zur Welt. Er starb auf dem Hügel Golgatha, draußen vor der Stadt, ausgesetzt und preisgegeben. Als wollte Gott sagen: "Draußen auf dem Feld, wo ihr seid, ungeborgen und heimatlos, da komme ich hin, werde euch gleich und verwandle euren Namen von Feldmenschen in Gotteskinder! " Wir sind letztlich Kinder der Liebe Gottes. Hinter unserem Leben steht kein blinder Zufall, sondern eine Liebesabsicht Gottes. Wir sind Gottes Wunschkinder, von ihm gewollt und gemeint, gesucht und gefunden, heimgesucht und nach Hause gebracht. Auch auf dem Feld dieser Erde sind wir Gottes Kinder. Denn Jesus kam auf dieses Feld und nahm sich unserer persönlich an.
"Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch!"
(Johannes 14,18)
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de