Gedanken für den 22.03.2024
Das Wort vom Kreuz
Eine der ältesten Darstellungen des Kreuzes ist eine Karikatur auf dem Palatin in Rom. Da ist in einer ehemaligen Wachstube der kaiserlichen Garde in groben Zügen ein Kreuz an die Wand gekritzelt. An dem Kreuz hängt ein Mensch mit einem Eselskopf. Davor kniet ein Soldat in der Rüstung eines römischen Legionärs. - Daneben stehen die Worte: "Alexamenos betet seinen Gott an!"
Offenbar hat es in der kaiserlichen Garde damals einen Soldaten namens Alexamenos gegeben, der sich zu Christus bekannte. Seine Kameraden haben ihm bescheinigt, was sie davon halten. An einen gekreuzigten Jesus zu glauben ist eine Eselei, eine Dummheit.
Das alte Spottlied erinnert uns daran, wie anstößig die Predigt vom Kreuz und dem Opfertod Jesu war. Wir haben das Kreuz zu einem Schmuckstück gemacht, es vergoldet, an zarte Ketten gehängt und in wunderbare Musik gekleidet. Eigentlich ist das Kreuz ein Fluchholz, ein Skandal und ein Ärgernis, ein Zeichen des Todes. Doch durch die Auferstehung Jesu wurde das Kreuz zu einem Zeichen des Sieges und der Kraft. Allein in Jesu Tod liegt die Chance zu einem neuen Leben, das Schuld und Leid, Schicksal und Tod überwindet, weil Jesus diese Mächte dort am Kreuz ausgehalten und überwunden hat.
"Den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit, predigen wir als göttliche Kraft und Weisheit!"
(l. Korinther 1,23f)
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de