Gedanken für den 08.03.2024

Acker oder Feldweg

Gleicht unser Leben einem aufgebrochenen Acker oder einem plattgefahrenen Feldweg? Ein umgepflügter Acker ist offen und empfänglich für die Saat. Es arbeitet und rumort, sehnt und erwartet, gärt und bewegt sich in ihm. So offen und empfänglich sollte unser Leben sein. Aufgebrochen und voller Sehnsucht, fragend und hoffend, die guten Lebenskräfte zu empfangen und zu verarbeiten. Aber oft gleicht das Leben mehr einem Feldweg, auf dem die Wagen des Alltäglichen so sicher und gleichmäßig dahinrollen. Alles ist eingeebnet, plattgetreten, nivelliert und eingestampft. Kein Hoffen und Sehnen, kein Rumoren und Bohren, kein Fragen und Kämpfen. Alles ist eingelaufen und festgefahren, gewohnt und abgenutzt. Alles hat seinen Platz gefunden, ist eingespielt und müde. Es dringt nichts mehr ein, bricht nichts mehr auf. Die Alltagskaros von Einkommen und Auskommen, leisten und sich etwas leisten, Ansehen und Aussehen, Haus und Garten bestimmen unser Leben. Kein Fragen und Wagen, kein Umbruch und Aufbruch, keine Aussaat und keine Frucht.

Gott möchte seine Lebenskräfte in uns hineinsäen. Sind wir, wie ein Acker, offen und empfänglich? Kann Gott seine Liebe in uns hineinlegen, damit sie sich vermehrt und Frucht bringt?

"Bei dem aber in das gute Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht es und dann auch Frucht bringt!"

(Matthäus 13,23)

"Mache mich zum guten Lande,
wenn dein Samkorn auf mich fällt.
Gib mir Licht in dem Verstande
und, was mir wird vorgestellt,
präge du im Herzen ein,
lass es mir zur Frucht gedeihn."

(Benjamin Schmolck)



Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de