Gedanken für den 26.02.2024
Sonne der Gerechtigkeit
Auf einem Schulschiff überraschte der Kapitän einen der Schiffsjungen, der in seiner Kajüte auf den Knien lag und betete. In seiner derben Art packte der alte Seebär den kleinen Moses am Kragen, stellte ihn vor sich auf die Füße und polterte los: "Gott gibt es nicht. Alles Einbildung von Angsthasen. Zeige mir Gott! Ich habe ihn noch nie gesehen."
Darauf sagt der Schiffsjunge ganz ruhig: "Herr Kapitän, selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen." Ohne ein Wort zu sagen, verließ der Kapitän nachdenklich die Kajüte.
Gott sehen, seinen Glanz erkennen, seine Liebe empfangen, sein Heil erfahren, das ist eine Frage der Augen und der Einstellung des Herzens. Gott lässt uns durch seinen Propheten sagen: "Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln!" (Maleachi 3,20).
Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen wäre der richtige Abstand und die einzig mögliche Einstellung zum göttlichen Lichtglanz.
Aber wir fürchten eine Lebensminderung mehr als Gott. Wir lieben uns stärker als Gott und vertrauen auf irdische Mächte eher als auf Gottes Kraft. So verlieren wir Gott aus den Augen, und unser Herz wird ihn niemals sehen.
Wenn wir aber unsere Hände und Herzen Gott hinhalten, dass er sie leert und reinigt, füllt und verwandelt, wird uns die Sonne Gottes aufgehen und seine Liebe uns heilen.
Sonne der Gerechtigkeit,
gehe auf zu unsrer Zeit,
brich in deiner Kirche an,
dass die Welt es sehen kann.
Erbarm dich, Herr!
(Christian David)
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de