Gedanken für den 15.02.2024
Arme Schlucker
Wenn wir einen Menschen bezeichnen, der gescheitert, nicht zurechtgekommen, krank geworden oder heruntergekommen ist, sagen wir: "Das ist ein armer Schlucker!" Hinter dieser leicht hingeworfenen Bemerkung steckt eine schwerwiegende Aussage über den Menschen. Im tiefsten und wahrsten Sinne des Wortes sind wir alle "arme Schlucker". Was müssen wir nicht alles herunterschlucken: die unerfüllten Träume, die Ängste, die immer anwachsen, die Sorgen um Leben und Zukunft, den Ärger mit Menschen und Verhältnissen, die Unzufriedenheit im eigenen Herzen, die Kränkungen, die man uns zufügt, die Schuld, die wir auf uns laden, die Gebundenheiten auf der einen, die Zerrissenheiten auf der anderen Seite, die Gier nach Mehr, die Furcht vor dem Weniger, die Gedanken an Krankheit, Alter und Sterben.
Wo bleiben wir mit all den schweren Brocken? Wir schlucken sie herunter. Arme Schlucker. "Wisch dir die Angst vom Gesicht und schluck deine Sehnsucht herunter!" heißt es in einem Lied.
Wer all diese Probleme in sich hineinschluckt, wird krank, innerlich und äußerlich krank. Unmäßiges Essen, Alkoholmissbrauch, Abhängigkeit von Tabletten sind oft nur der verleiblichte Ausdruck einer inneren Not.
Für uns "arme Schlucker" wusste Gott eine Medizin, die Liebe.
In seiner Liebe hat uns Gott verordnet, dass wir seine Kinder seien durch Jesus Christus!"
(Epheser 1,5)
Gott hat uns Menschen die Kindschaft als Heilmittel verordnet. In diesem Geist der Kindschaft Gottes dürfen wir alle Nöte und Leiden, Schulden und Ängste hinausschreien. "Vater, in deine Hände ... Vater, vergib mir ... Vater unser ... !" Es liegt auf der Hand, dass die Gesundung dort beginnt, wo ein Mensch nicht mehr alles schluckt, sondern es Gott heraussagen kann. Wir brauchen unsere Sorgen und Lasten, Ängste und Sünden nicht mehr im eigenen Herzen vergraben, sondern dürfen sie Gott ans Herz legen. Wer Gott am Herzen liegt, der gesundet mit seinem Herzen!
"Herr Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir!"
(Psalm 88,2)
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de