Gedanken für den 08.02.2024

Neue Schritte wagen

"Wer einen Sprung nach vorne machen will, geht weit zurück" (B. Brecht). Eine Zukunft in dem Sinn, dass Neues hinzukommt, hat nur, wer seine Vergangenheit ordnet. Für die meisten Menschen bedeutet Zukunft, dass die Vergangenheit wieder vor ihnen steht. Niemand kann ohne seine Geschichte, die er mit seinem Leben geschrieben hat, einfach neu beginnen, ohne zurückzugehen und Altes zu ordnen. In vielen Neuanfängen, sei es in einem neuen Haus, an einem neuen Ort, in einem neuen Beruf oder mit einem neuen Partner, steckt der Trugschluss, einfach so ein neues Leben beginnen zu können. Solange wir selbst die Alten bleiben, gibt es keinen wirklichen Neuanfang. Denn die Macht des Vergangenen stellt sich uns in den Weg.

Wer Zukunft haben will, geht weit zurück und ordnet seine Vergangenheit. Eine Frau kam zum Gespräch und beichtete eine uralte Schuld, die schon über vierzig Jahre zurücklag. Nach Menschenmeinung war über die Sache schon längst Gras gewachsen. Aber die Frau spürte, dass die alte Schuld sie an der Entfaltung ihres Lebens hinderte. So deckte sie die Sache auf und bat Gott um Vergebung. Nach dem Zuspruch der Vergebung in Jesu Namen sagte sie: Jetzt habe ich wieder eine Zukunft!"

Im Glauben an Jesus haben wir die Chance, zurückzugehen und zu ordnen. Schuld wird uns Christus vergeben. So wird der Rücken frei für einen neuen Weg nach vorn. Wo wir unschuldig eine schwere Vergangenheit mit uns herumschleppen, hilft uns der Glaube an Jesus, mit unserer Lebensgeschichte versöhnt zu sein. Einen Neuanfang gibt es für jeden, der in seiner Personenmitte erneuert und durch Bewältigung des Alten zu einer neuen Lebenszukunft befreit wird.

"Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden!"

(2. Korinther 5,17)



Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de