Gedanken für den 07.02.2024
Nur mit dem Haufen da!
Es war in Amerika in der guten alten Zeit, als eine Grundschullehrerin zu Beginn der Religionsstunde ihre Klasse fragte: "Wer von euch möchte später einmal in den Himmel kommen?" Alle Kinder der Klasse streckten den Arm. Nur Charlie nicht. Da wandte sich die Lehrerin erstaunt an ihn: "Nun Charlie, möchtest du nicht?" Der Junge antwortete: "Natürlich will ich in den Himmel kommen, aber doch nicht mit dem Haufen da!"
Es gibt kein Christ sein ohne Gemeinde. Sowenig ein Blatt ohne den Baum und seine Wurzel leben kann, sowenig kann ein Mensch im Glauben ohne die Verwurzelung in der Gemeinde Jesu leben.
Manchmal gleicht die örtliche Gemeinde tatsächlich einem kümmerlichen Haufen. Und doch ist dort unser Platz, unsere Aufgabe und unsere Bewahrung. Denn Jesus ist nur in der Gemeinde. Der Weg zu Gott führt über Jesus und seinen Leib, die Gemeinde. Die kleine, menschliche Gemeinde hat eine große, göttliche Verheißung: "Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben" (Lukas 12,32).
In der Bibel wird der Plan Gottes deutlich: eine Gemeinde aus allen Völkern und Zeiten. Gott geht es um sein großes Reich, dass es Gestalt gewinnt, aufgebaut, durchgebracht und vollendet wird. Und uns darf es nicht nur um unsere persönliche Seligkeit gehen. Wir verkürzen das Evangelium, wenn wir es auf die Fragen nach unserem persönlichen Heil begrenzen.
Jesu kostbares Eigentum ist seine Gemeinde. Er liebt sie wie seine Braut, er hütet sie wie seinen Schatz, er pflegt sie wie sein ein und alles. Und wir wollen von der Selbstliebe zur Jesusliebe und zur Gemeindeliebe hinwachsen. Jeder einzelne Mensch ist Gott wichtig, und er liebt jeden einzelnen persönlich. Aber sein Ziel ist die Gemeinde aus vielen einzelnen Menschen.
"Nur mit dem Haufen da" gibt es einen Weg in das Leben und in die Ewigkeit.
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de