Gedanken für den 08.01.2024
Arm oder reich
Wir haben als Kinder ein Spiel gespielt: "Ich sehe was, was du nicht siehst, und das sieht blau aus!" Vielleicht könnten wir einmal in unseren Gemeinden ein Spiel spielen. Das würde dann so gehen: "Ich sehe was, was du nicht siehst, und das sieht reich aus!" Unsere Gemeinden sind oft so klein, kümmerlich und begrenzt, dass wir resignieren. Wir träumen von großen Gaben, vielen Menschen, unbegrenzten Möglichkeiten, tiefen Erkenntnissen. Aber die Wirklichkeit sieht ja anders aus. Eine kleine Schar, eine kleine Kraft, eine winzige Hoffnung und viel Uneinigkeit und Hemmung. Besinnen wir uns einmal ganz neu auf die Reichtümer, die wir in der Gemeinde haben. Wir haben einen Herrn, der alle Macht und Gewalt im Himmel und auf Erden hat, zu unserem Freund. Wir haben in Jesus einen Mitwisser um unser kleines Leben, aber auch einen Mitkämpfer in allen Nöten und Leiden. Wir haben einen Sieger über alles Begrenzte in unserer Mitte. Wir haben sein herrliches Wort mit den unzähligen Verheißungen und grenzenlosen Aussichten. Wenn wir uns auf diesen Herrn ganz neu besinnen, werden wir auch die Kämpfe und Leiden, die Schwächen und Grenzen noch als einen Reichtum erkennen, der uns immer mehr auf den Herrn wirft und uns immer unabhängiger von allen anderen Verhältnissen macht. Unser Kämpfen und Ringen im Glauben und in der Liebe sind eigentlich der Reichtum seiner Gemeinde. Die kleine Gemeinde ist ein Schatz Jesu Christi. "Ich sehe was, was du auch siehst, und das sieht reich aus!"
"Ich weiß deine Trübsal und deine Armut, du bist aber reich!"
(Offenbarung 2,9)
Axel Kühner "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
© & 1991 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 21. Auflage
2018
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de