Gedanken für den 21.12.2023
Wer die Sehnsucht nicht kennt
Ich las von einem sechzehnjährigen Mann, der heute in Deutschland lebt. Als Kind wurde er aus Oberschlesien verschleppt und später in die entfernteste Ecke der damaligen Sowjetunion an die mongolische Grenze verbannt. Dort musste er in einem Arbeitslager ein elendes Leben fristen, bis er eines Tages, krank vor Sehnsucht nach seiner Heimat, ausbrach.
Er lief zu Fuß, jede menschliche Behausung meidend, in sechs Jahren zwölftausend Kilometer, um in das Land seiner Sehnsucht, nach Deutschland zu kommen.
Wieviel mehr hat Gott in seiner Sehnsucht nach uns Menschen auf sich genommen und ist uns den ganzen weiten Weg aus der Herrlichkeit des Himmels bis in die Verlorenheit und das äußerste Verderben nachgegangen.
In Jesus ist uns Gott mit seiner Sehnsucht nahe gekommen.
Unsere Sehnsucht nach einem erfüllten Leben, nach Liebe und Geborgenheit, nach Heimat und Zuhause ist nur die eine Hälfte. Gott hat eine noch viel größere Sehnsucht nach seinen Menschenkindern und macht sich auf, sie zu besuchen. Advent heißt, Gott ist angekommen. Auch bei uns?
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3,16
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de