Gedanken für den 19.12.2023
Unverlierbare Freude
In der Freude am Haben wohnt schon die Angst vor dem Verlieren. In der Seligkeit einer Beziehung nistet schon die Sorge, verlassen zu werden. In der Süße der Lust lauert schon der Schmerz des Vergänglichen. Im Genießen der Erfolge, im Auskosten der Gewinne, im Stolz über das Erreichte ist die Furcht vor Minderung und Angst vor dem Ende schon enthalten.
Wenn es eine tiefe Freude, eine letzte Geborgenheit und eine wirkliche Erfüllung für uns geben soll, müssten wir etwas empfangen, was uns keine Macht der Welt, kein Mensch der Erde und kein Tod mehr wegnehmen kann. Es müsste eine Freude sein, die uns in jeder Lage offen steht, unter allen Umständen zugänglich ist, zu der wir direkten Zutritt und sicheren Zugriff haben. Ein Glück, das jederzeit zerbrechen, eine Freude, die jeden Moment aufhören, eine Erfüllung, die plötzlich zunichte sein können, machen uns Angst.
Es gibt nur eine Freude in einer vergänglichen Welt, es gibt nur eine Liebe in einer begrenzten Menschheit, es gibt nur ein Heil in unserem sterblichen Leben: "Euch ist heute der Heiland geboren!"
Diesen Christus kann uns keine Macht rauben, kein Mensch nehmen, keine Zeit vergehen lassen, kein Tod töten. Er ist unser einzig wahrer, unverlierbarer Schatz.
Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
Lukas 2,10f
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de