Gedanken für den 17.11.2023

Leben ist lebensgefährlich

Ein Zirkus gastiert in einer Stadt. Die Vorstellungen sind ausverkauft. In der Manege erheitern Clowns die Menge, und Artisten begeistern durch ihre Akrobatik. Und dann kommt der Höhepunkt. Eine zarte, junge Frau hat sechs mächtige Löwen dressiert. Vom Zirkusdirektor besonders angekündigt, nehmen schließlich die Löwen mit ihrem mächtigen Maul der schönen, mutigen Frau ein Stück Zucker aus dem Mund. Die Zuschauer sind beeindruckt und applaudieren begeistert. Da meldet sich ein älterer Herr und meint zur Verwunderung aller, dass sei doch kein Kunststück, das könne er auch. Der Direktor wehrt konsterniert ab, worauf der Mann locker sagt: "Das kann ich auch, der schönen Frau den Zucker aus dem Mund abnehmen!"
Haben wir uns im Leben nur den schönen, zarten und süßen Seiten gestellt oder haben wir auch die Begegnung mit den gefährlichen und bedrohlichen Kräften gewagt? Sind wir den Abgründen und Tiefen unseres Lebens mutig begegnet, haben wir uns den Löwen des Bösen in uns und um uns gestellt? Solange das Leben einer schönen Frau und einem süßen Zuckerstück gleicht, haben wir sicher kein Problem, es anzunehmen. Aber wie werden wir mit der Löwenmacht von Bedrohung und Widrigkeit, von Tod und Teufel, von Sünde und Schuld, von Schicksal und Leid fertig?

Und sie warfen ihn zu den Löwen in die Grube. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, der helfe dir! Und der König fastete die Nacht über und konnte auch nicht schlafen. Früh am Morgen ging er eilends zur Grube und rief Daniel mit angstvoller Stimme. Daniel aber redete mit dem König: Mein Gott. hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, so dass sie mir kein Leid antun konnten.
Daniel 6,17.19-23

Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben!
1.Petrus 5,8f




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de