Gedanken für den 16.11.2023
Gott gibt uns sein Zeichen
Zwei Männer sitzen sich im Zug gegenüber. Der Jüngere ist seltsam angespannt und nervös. Der Ältere versucht behutsam ein Gespräch. Nach einigen Sätzen bricht es plötzlich aus dem jungen Mann heraus: "Ich war längere Zeit im Gefängnis. Ich habe durch meinen unguten Lebenswandel mein Leben zerstört und meine Eltern bis an den Rand der Verzweiflung gebracht. Nun fahre ich nach Hause. Aber ich kann nicht erwarten, dass meine Eltern mir einfach verzeihen und mich wieder aufnehmen. Darum habe ich sie im letzten Brief um ein Zeichen gebeten. Unser Haus liegt an dieser Bahnlinie. Im Garten steht ein großer Apfelbaum. Wenn ich nach Hause kommen darf, sollen meine Eltern in den Baum ein weißes Leinentuch hängen. Wenn der Baum leer bleibt, weiß ich Bescheid und fahre irgendwohin. Jetzt kommt bald der Garten. Ich bin so aufgeregt und mag gar nicht hinschauen. Wollen Sie es für mich tun?"
Der ältere Mann schaut hinaus. Die Spannung steigt. Da kommt der Garten, der Apfelbaum ist voller weißer Tücher. "Sie dürfen heimkommen!"
Dem jungen Mann laufen die Tränen über das Gesicht: "Ein Glück, sie vergeben mir!"
Auch wir sitzen mit unserer Schuld im Lebenszug. Wir haben Gott tief gekränkt mit unserer Sünde und Schuld, mit unserem Ungehorsam und Eigenwillen. Aber Gott gibt uns sein Zeichen. Am Kreuz von Golgatha hat Gott uns sein sichtbares Zeichen der Vergebung aufgerichtet. Dort am Kreuz hängt Jesus, der unsere Sünde trägt und sühnt. Gott will uns vergeben, und wir dürfen heimkehren. Der Baum des Lebens hängt voller weißer Tücher und lädt uns ein, zu kommen und Vergebung zu finden.
Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1.Johannes 1,9
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de