Gedanken für den 24.09.2023
Baustelle Leben
Auf einer Großbaustelle sieht es oft chaotisch aus: Riesenkräne, hundert Leute, Berge von Material, ungezählte Maschinen, Halden voller Abfall, Gerüste, Container, riesige Erdlöcher, halbfertige Mauern, unbeschreiblicher Lärm, Fahrzeuge, die anfahren und abfahren, Staubwolken bei Trockenheit, Schlammwege nach Regenfällen, Geschrei und Geschimpfe in verschiedenen Sprachen, Pleiten und Pannen, bisweilen ein verunglückter Arbeiter und viele neugierige Zaungäste. Dem Betrachter bietet sich ein Bild der scheinbar sinnlosen Unordnung und des verworrenen Durcheinanders.
Aber im Büro der Bauleitung liegen die Pläne für das Bauvorhaben auf dem Tisch. Sie sind klar und präzise, ordentlich und sauber, durchschaubar und richtig, sinnvoll und völlig eindeutig. Nach ihnen wird gebaut. Und was so verwirrend und unordentlich scheint, sind planmäßige und gezielte, sinnvolle und richtige Ausführungen. Wenn manche Tage einer solchen Baustelle gleichen, will ich daran denken. Auch Gott hat seine Pläne für die Welt und ihre Geschichte und für mein Leben und mein Geschick. Und wenn manches ungeordnet und chaotisch scheint, will ich an die Baustelle Leben denken. Gott ist planmäßig und zielbewusst am Werk. Ganz in Ruhe ordnet er an und lässt seinen Willen ausführen. Und so nimmt das Leben Gestalt an. Das Durcheinander von Ereignissen und Erlebnissen, verwirrende Eindrücke und Gefühle täuschen. In Gottes Baubüro ist alles klar und ordentlich, sinnvoll und richtig. Warten wir es ab und vertrauen ihm.
Abraham ist durch den Glauben ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande wie in einem fremden und wohnte in Zelten. Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
Hebräer 11,9f
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de