Gedanken für den 11.09.2023

Langsam und blitzschnell

Langsam und bedächtig bewegt sich die Schnecke. Alles Aufgeregte, Schnelle und Hektische ist ihr fremd. Ruhig und gemessen, fast plump und schwerfällig sind ihre Bewegungen. Sie ist das Symbol der Langsamkeit. Auffälliger Kontrast dazu sind die zarten Fühler der Schnecke. Sie bewegen sich blitzschnell, reagieren äußerst sensibel auf jede Gefahr und jedes Hindernis. Weil die Taster und Fühler der Schnecke so zart und sensibel, so rasch und blitzschnell reagieren, kann sie im Ganzen so beruhigt und gelassen ihre Bahn ziehen.
Vielleicht brauchen auch wir Menschen diese wunderbare Mischung aus zarten, wachsamen, empfindsamen Fühlern und einer gelassenen und gemessenen, bedachten und ruhigen Art des Lebens. Wenn unsere Herzensfühler so sensibel und wach alles Gefährliche und Widrige wahrnehmen könnten, müssten wir auch nicht so hektisch und aufgeregt herumrennen. Wir würden die Wirklichkeiten des Lebens rasch und empfindsam wahrnehmen, flink und blitzschnell Gefahren durchschauen und ruhig und bedacht unseren Weg gehen.
Betend und glaubend sind wir auf der Hut, haben unsere zarten Fühler ausgestreckt und gehen mit Liebe und Bedacht, mit Ruhe und Gelassenheit an die Arbeit und in den Tag.

Ein jeder Mensch sei schnell zum hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.
Jakobus 1,19




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de