Gedanken für den 04.09.2023
Stehet fest!
Das war eine wirklich ausweglose Situation für die Israeliten. Hinter sich das riesige Heer der Ägypter, das ihnen nachgejagt war und sie nun eingeholt hatte. Vor sich das wütende Meer mit seinen todbringenden Fluten. Man kann die aufgeregte Verzagtheit und das aufgebrachte Murren der Israeliten verstehen.
Immer wieder stehen Menschen, gerade Menschen, die auf Gottes Befehl unterwegs sind, in solch ausweglosen Schwierigkeiten. Es gibt kein Zurück und kein Voran, keine Lösungen zur Rechten und zur Linken. Was bleibt zu tun? Mose sagt dem Volk: "Fürchtet euch nicht, stehet fest und seht auf das, was Gott für euch tut, wenn ihr still haltet!"
Das ist ein schwerer und guter Rat. Andere Stimmen melden sich zu Wort. Die Verzweiflung flüstert uns zu: "Lege dich hin, gib alles auf und stirb!" Die Hektik und Eile rufen: "Tue etwas, raff dich auf, bleib nicht stehen, weiterkämpfen, weitereilen!"
Vermessenheit und Hochmut verlocken: "Geh einfach in das Meer hinein, das Wasser wird dich tragen, denn Gott tut für dich ein Wunder!"
Aber der Glaube hört nicht auf Verzweiflung und Hektik, auf Dünkel und Anmaßung. Er vertraut der Weisung Gottes: "Stehet fest, stehet still, wartet!" Aufrecht und fest, aber wartend und still stehen wir in den allergrößten Schwierigkeiten, um Gottes Handeln und seine Lösung zu erkennen. Und dann heißt es bald: "Zieht weiter, und ich will meine Herrlichkeit erweisen!"
Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein!
2.Mose 14,13f
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de