Gedanken für den 13.08.2023
Gott ist uns näher, als wir denken
Ein alter, frommer Mann wohnte in einem Haus nahe am Flußufer. Nach tagelangen Regenfällen trat der Fluß gefährlich über seine Ufer. Ein Rettungsfahrzeug des Technischen Hilfswerkes kam vorbei, um die Bewohner zu retten. "Kommen Sie", riefen die Helfer dem Mann zu. "Ich brauche eure Hilfe nicht", antwortete der Mann, "Gott wird mich schon retten, ich vertraue auf ihn allein!" Das Fahrzeug fuhr weg, und die Wasser stiegen. Schließlich saß der Mann im ersten Stock seines Hauses, und das Erdgeschoß war schon voll Wasser gelaufen. Da kam ein Motorboot vorbei, um den Mann zu bergen. "Ich brauche eure neumodischen Boote nicht!" rief der Mann den Helfern zu, "ich verlasse mich ganz und gar auf Gott, der wird mir helfen!" Das Boot fuhr davon, und das Wasser stieg weiter. So kroch der Mann auf das Dach und saß auf dem First. Da kam ein Hubschrauber und ließ einen Helfer mit einem Rettungsgurt herab. "Schnell, hängen Sie sich ein, wir bringen Sie in Sicherheit!" Doch der Mann wollte von dem Teufelszeug von Hubschrauber nichts wissen. Der Hubschrauber flog davon, und das Haus stürzte ein. Der Mann ertrank in den reißenden Fluten. Und als er vor Gottes Thron stand, sagte er zu Gott: "Du hast meinen Glauben schlecht belohnt. Ich habe mich ganz auf dich verlassen, aber ich habe vergeblich auf deine Rettung gewartet!" Da antwortete ihm der Herr: "Du Narr, erst habe ich dir das Technische Hilfswerk geschickt, dann ein Motorboot und schließlich noch einen Hubschrauber, um dich aus deiner mißlichen Lage zu befreien. Aber du Ungehorsamer wolltest dich ja nicht retten lassen!"
"Einen jeglichen dünken seine Wege rein; aber der Herr prüft die Geister!"
(Sprüche 16,2)
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de