Gedanken für den 29.07.2023

Der törichte Mensch

In einem Dorf am Fluss gab es viele gute Schwimmer. Eines Tages drohte ein gewaltiges Hochwasser das ganze Dorf zu überfluten. Mehrere Männer nahmen ein Boot und versuchten, das andere Ufer zu erreichen. Jedoch in der Mitte des Flusses kenterte es. Mit kräftigen Zügen bemühten sie sich, schwimmend das rettende Ufer zu erreichen. Sie kamen trotz der starken Strömung gut vorwärts, nur einer blieb zurück. Die Männer wunderten sich und riefen: "Du bist doch der beste Schwimmer unter uns. Warum bleibst du zurück?" "Ich trage tausend Münzen, mein ganzes Erspartes, bei mir!", antwortete der Mann. "Wirf das Geld weg!", riefen die anderen. Der Mann schüttelte den Kopf, obwohl er sich kaum noch über Wasser halten konnte.
Als die anderen Männer das rettende Ufer erreicht hatten, riefen sie noch einmal zu ihrem Freund hinüber: "Wirf die Geldstücke weg! Was nützen sie dir, wenn du ertrinkst?"
Doch der Mann schüttelte noch einmal den Kopf. Kurz darauf zog ihn die schwere Last nach unten.
Wer sein Leben an Gut und Geld hängt, wird es verlieren. (Nach einer alten chinesischen Fabel)

Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet, und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen.
1.Timotheus 6,10




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de