Gedanken für den 24.06.2023

Ungewollte Helden

Eine Ölquelle geriet in Brand. Die Ölgesellschaft rief Fachleute zu Hilfe, damit sie das Feuer löschen. Aber die Hitze war so groß, daß sich die Spezialisten nicht näher als dreihundert Meter an die Förderanlage herantrauten. Das Unternehmen hatte auch die örtliche Feuerwehr um Hilfe gebeten. Da rollte auch schon der alte, klapprige Feuerwehrwagen die Straße herab und kam erst etwa 20 Meter vor den verheerenden Flammen zum Stehen. Die Männer sprangen aus dem Wagen, und während einer die anderen ständig mit Wasser besprühte, gelang es ihnen, den Brand unter Kontrolle zu bringen und schließlich zu löschen.
Die Gesellschaft veranstaltete daraufhin eine kleine Feier zur Ehrung der Feuerwehr. In dankbaren Reden wurde der Heldenmut der Feuerwehrmänner hervorgehoben und ihr Einsatz gewürdigt. Als Zeichen der Anerkennung wurde dem Chef der Feuerwehr ein Scheck mit einem ansehnlichen Betrag überreicht. Als ein Zeitungsreporter den Hauptmann fragte, was er mit dem Geld für die Feuerwehr tun wolle, antwortete dieser: "Zuerst werden davon die Bremsen am Löschfahrzeug repariert!"

"Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu!"
(Prediger 9,10)


Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de