Gedanken für den 22.06.2023

Was wirklich zählt!

Eine Reisegesellschaft ist in einem Zug unterwegs. Es geht durch eine wunderschöne Landschaft. Berg und Tal, Wiesen und Felder, Flüsse und Wälder wechseln einander ab. Aber die Reisenden nehmen es nicht wahr. Sie sind im Zug die ganze Zeit damit beschäftigt, herauszufinden, wer von ihnen der Beste sei, der Klügste und Schönste, der Reichste und Erfolgreichste, der Stärkste und Mächtigste. Sie debattieren und streiten darüber, wer von ihnen einen Ehrenplatz und andere Vorrechte bekommt. So diskutieren sie, bis die Reise vorbei ist. Aber in Wirklichkeit haben sie nichts "erfahren".
So sind die Menschen auf ihrer Lebensreise gefangen in der falschen Vorstellung, sie brauchten Zustimmung, müssten beliebt und angesehen sein, müssten Erfolg und Macht, Reichtum und Klugheit haben, und ihr Glück läge in Ansehen und Ehre, Macht und Popularität begründet.
Erst wenn wir Abschied nehmen von der Illusion, von Zustimmung und Beifall anderer abhängig zu sein, werden wir frei für die Wirklichkeit des Lebens, frei für die Liebe Gottes und seine wunderbare Welt.
Solange wir die Unerfülltheit unserer Seele mit Beliebtheit bei anderen zu stillen versuchen, bleiben wir armselige Sklaven. Nur die große Liebe Gottes vermag unsere Seele zu stillen. In ihm sind wir gestillt und befreit.

Es kam aber unter ihnen der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. Als aber Jesus den Gedanken ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.
Lukas 9,46ff




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de