Gedanken für den 11.06.2023

Die Raupe und der Schmetterling

Ein wunderschöner Schmetterling saß auf einer Sommerblume, als eine hässliche Raupe unter ihr über die Erde kroch. "Warum gehst du elende Raupe über meinen Weg?", rief der Schmetterling. "Sieh, wie schön ich bin und wie hässlich du. Ich schwebe zum Himmel auf, und du kriechst nur auf der dreckigen Erde!" Da antwortete die Raupe: "Schmetterling, prahle hier nicht herum! Alle deine Schönheit gibt dir nicht das Recht, mich zu beleidigen. Wir haben einen Ursprung. Wenn du mich beschimpfst und verachtest, sprichst du gegen deine Mutter. Denn die Raupe stammt vom Schmetterling, und der Schmetterling von der Raupe!" (Ein afrikanisches Märchen)

Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich; aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt.
Sprüche 14,21




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de