Gedanken für den 22.05.2023

Kein Leben ohne Leiden

In dem bekannten Roman von Alan Paton "Denn sie sollen getröstet werden" sprechen zwei Männer miteinander, die jeder über den Tod eines Sohnes trauern. Sie sind sich nahe in ihrem Kummer. Sie verstehen sich in ihrem Leid. Sie können einander trösten und in ihrem Vertrauen stärken. So sagt der eine: "Ich halte am Glauben fest, aber ich habe erfahren, dass alles ein Geheimnis ist. Schmerz und Kummer sind ein Geheimnis. Güte und Liebe sind ein Geheimnis. Aber ich habe erfahren, dass Güte und Liebe den Schmerz und den Kummer aufheben können. Ich habe nie angenommen, dass ein Christ vom Leiden verschont bleibt. Denn unser Herr hat gelitten. Und ich denke manchmal, er hat nicht darum gelitten, damit wir nicht zu leiden brauchen, sondern um uns zu lehren, wie man das Leiden erträgt. Denn er wusste, dass es kein Leben gibt ohne Leiden!"
An Jesus können wir die Realitäten des Lebens sehen: Jedes Leben führt, wenn es über die Liebe geht, ins Leiden. Darum sagen wir: Ich mag Gott, dich und mich, das Leben und die Welt leiden! Aber jedes Leiden, das über die Liebe geht, führt in neues Leben. Denn Jesus hat das Leiden nicht nur getragen, sondern auch überwunden. Das ist unsere Hoffnung.

Jesus sagt: "Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden."
Matthäus 5,4




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de