Gedanken für den 20.05.2023

Von der Feldblume lernen

"Ich fand eine Feldblume, bewunderte ihre Schönheit, ihre Vollendung in allen Teilen und rief aus: ‚Aber alles dieses, in ihr und Tausenden ihresgleichen, prangt und verblüht, von niemandem beachtet, ja oft von keinem Auge nur gesehen!’ Sie aber antwortete: ‚Du Tor! Meinst du, ich blühe, um gesehen zu werden? Meiner und nicht der anderen wegen blühe ich, blühe, weil es mir gefällt. Darin, dass ich blühe und bin, besteht meine Freude und meine Lust!"’ (Schopenhauer)
Leben, handeln, blühen wir nur, um von anderen beachtet, gesehen und gewürdigt zu werden? Ist das Trachten und Buhlen nach Anerkennung und Wertschätzung nicht die tiefe Verkrampfung, die uns an der hohen Freude am Sein und Leben hindert? Kann unser Leben und Glauben aufblühen im Verborgenen, einfach für Gott und uns?

Habt acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden!
Matthäus 6,1




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de