Gedanken für den 15.04.2023
Teuer erkauft
Ein Junge bastelt sich ein wunderschönes Segelschiff. Mit Liebe und Sorgfalt fügt er die Teile zusammen, takelt es mit großem Geschick auf und hat seine helle Freude an dem gelungenen Werk. Dann bringt er es stolz zum Fluss, um es dort schwimmen zu lassen. Heiter läuft er am Ufer entlang, während sein Segelschiff ruhig über das Wasser gleitet. Das weiße Segel füllt sich mit dem Sommerwind. Doch plötzlich wird das Schiff von einer Windböe und der Strömung fortgerissen. Der Junge kann es nicht mehr erreichen und muss voller Schmerzen zusehen, wie es verschwindet. Ganz geknickt kommt der Junge nach Hause. Sein wunderschönes Schiff ist verloren.
Wochen später entdeckt der Junge sein Segelschiff in einem Pfandhaus. Dort im Schaufenster liegt sein Boot, das er mit Liebe gebaut, mit Eifer angemalt und hergestellt hatte. Er geht in das Pfandhaus und erklärt dem Besitzer, er möchte das Boot haben, es wäre sein Eigentum. Doch der Mann hinter dem Tresen zeigt ihm das Preisschild und erklärt: "Wenn du den Preis bezahlst, kannst du das Schiff haben!"
Der Junge arbeitet Wochen und Monate, verzichtet auf alle anderen Dinge und hat schließlich die Summe bereit, geht in das Pfandhaus, erwirbt sein Segelschiff und geht voller Freude damit nach Haus. Unterwegs streichelt er das Boot und sagt voller Liebe zu ihm: "Nun gehörst du mir zweimal. Einmal, weil ich dich mit Liebe gemacht habe, und ein zweites Mal, weil ich dich mit Schmerzen teuer erkauft habe."
Auch wir Menschen gehören Gott zweimal. Einmal, weil er uns mit Liebe gemacht hat. Wir sind seine Kunstwerke. Aber wir haben uns von Gott losgerissen und gehören nun fremden Mächten. Doch Gott kauft uns mit dem Leiden und Sterben seines Sohnes los. Wir gehören Gott ein zweites Mal, weil er uns teuer erkauft hat. Darum wollen wir ihm dann auch wirklich und bleibend gehören.
Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe!
1.Korinther 6,20
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de