Gedanken für den 09.04.2023
Unser Halt
Friedrich Traub (1873-1906) war von 1899 bis zu seinem frühen Tod am 8. 2. 1906 als Pioniermissionar in China tätig. Er geriet dort in den sog. Boxeraufstand im Jahr 1900. Das war eine fremdenfeindliche Bewegung, die sich gegen jeden Einfluß ausländischer Kräfte auf China erhob. Dieser Aufstand wurde dann wiederum von den europäischen Großmächten niedergeschlagen. Wütend über die Einmischung hatte die chinesische Regierung strengen Befehl gegeben, alle Ausländer zu ermorden. In dieser Zeit mußten viele Missionare in China ihr Leben lassen. Friedrich Traub schreibt in einem seiner Briefe aus China:
"In Shanghai sind die meisten Missionare und Christen ermordet worden. In der Hauptstadt der Provinz Shanxi, Taiyuan, waren von den verschiedenen Stationen beim Ausbruch der Unruhen 33 Missionare versammelt. Der Gouverneur lud die Missionare ein, zu ihm zu kommen, damit er sie besser schützen könne. Die bedrängten Missionare gingen hin, wurden aber nicht beschützt, sondern sofort in Ketten gelegt und zum Tode verurteilt. Bald wurden sie dann auch auf dem Hofe des Gouverneurs enthauptet. Die chinesischen Christen traf dasselbe Los. Sie mußten gefesselt zusehen, wie ihre ausländischen Lehrer das Leben ließen für ihren Herrn, und wurden dann gezwungen, das warme Blut der Missionare zu trinken. Hierauf warf man ihnen vor, daß sie den Ausländern folgten. Sie antworteten aber, daß sie nicht den Ausländern, sondern Jesus nachfolgten. Da sagte man ihnen: Aber ihr lest die Bücher der fremden Teufel!` Sie erwiderten: Nein, wir lesen Gottes Wort!' Nun drohte man ihnen: Wer von euch nicht Christus verleugnet, wird sofort geköpft!' Hierauf stellte man ihnen einzeln die Frage, ob sie nicht zu den Götzen zurückkehren wollten. Sie antworteten aber fest entschlossen, daß sie dem Herrn treu bleiben wollten und auch bereit seien, zu sterben.
Darauf wurden sie alle hingeschlachtet. Ihre Schmerzen und Leiden haben nun ein Ende, und sie sind bei dem König, welchem sie treu bis zum Tod dienten. Wir sind noch hier mit vielen anderen im Tal der Todesschatten. Da ist Jesus Christus unser Halt!"
"Sie haben den Bösen überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt, bis hin zum Tod!"
(Offenbarung 12,11)
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de