Gedanken für den 18.02.2023
Brot zum Leben
Da herrschte in einem Land eine fürchterliche Christenverfolgung. Es war lebensgefährlich, eine Bibel zu besitzen. Wenn die Geheimpolizei kam und bei einer Hausdurchsuchung die heilige Schrift fand, war mit Verhaftung zu rechnen.
Die Familie des frommen Küsters konnte sich nicht von dem Buch lösen. Es war für sie wie das tägliche Brot, ohne das man nicht leben kann. Eines Tages aber kamen Verfolger. Die Mutter hatte es geahnt, als sie durchs Fenster schaute und zwei fremde Herren ankommen sah. Sie war gerade dabei, ein Brot zu backen. Der Teig lag ausgerollt auf dem Tisch. In Windeseile nahm sie die Bibel, rollte sie in den Teig ein und schob das Ganze in den Ofen. Mit peinlicher Genauigkeit durchsuchte die Polizei das Haus, fand die Bibel aber nicht. Sie musste unverrichteter Dinge das Haus verlassen.
Als am nächsten Tag das Brot auf dem Tisch lag und die Bibel in der Mitte heil und unversehrt zum Vorschein kam, hatte jeder begriffen: die Bibel ist das Brot zum Leben. Wie das tägliche Brot den Menschen nährt, so ist auch Gottes Wort, täglich gelesen, Kraft für ein Leben mit Gott.
Heute hat diese Bibel einen Ehrenplatz im Hause des Küsters, und jedem Besucher wird die Geschichte von dem Brotbacken in der Verfolgungszeit erzählt.
(Heinrich Bücker)
Herr, dein Wort, die edle Gabe, dieses Gold erhalte mir,
denn ich zieh es aller Habe und dem großen Reichtum für.
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten,
worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist's nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun!
(Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf)
"Die Worte Gottes sind köstlicher als Gold und viel feines Gold, sie sind süßer als Honig und Honigseim!"
(Psalm 19,11)
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de