Gedanken für den 06.02.2023
Rechthaben oder Liebhaben?
Wer immer nur Recht haben will, wird sich selber zerstören und auch die Netze des Lebens einreißen. Schon in der Fahrschule hat uns der Fahrlehrer im Blick auf unser Vorfahrtsrecht eingebleut: "Hier ruht Herr Knecht, denn er hatte Vorfahrtsrecht!" Wer nur auf sein Recht pocht, wird als erster unter die Räder kommen, nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch im viel schwierigeren Miteinander von Menschen im Alltag, in der Familie, am Arbeitsplatz und in der Gemeinde. Gott wollte gegen uns nicht Recht haben und sein Recht geltend machen, er wollte uns lieb haben und uns seine Barmherzigkeit schenken. Gott gibt uns nicht, was wir verdienen, sondern was wir so nötig brauchen, seine Liebe und Barmherzigkeit. Für unser Miteinander wollen wir es von Gott lernen: Das Rechthaben führt in die sinnlose Zerstörung des Lebens, das Liebhaben eröffnet die beglückende Vermehrung des Lebens und seiner Qualität.
Gottes Gnade ist, dass er uns nicht gibt, was wir verdienen! Gottes Barmherzigkeit ist, dass er uns gibt, was wir nicht verdienen!
So hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten.
Psalm 103,11.13
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de