Gedanken für den 23.01.2023

Nach oben schauen

Als Gott die Welt machte, fragte er die Tiere nach ihren Wünschen. Er hörte sie alle an und erfüllte ihnen ihre Wünsche. Die Menschen aber wurden ärgerlich darüber, dass Gott sie nicht gefragt hatte. "Wir können mit uns und dieser Welt nicht zufrieden sein!", stellten sie vor Gott fest. "Das sollt ihr auch gar nicht", antwortete Gott, "eure Heimat ist nicht die Erde, auf euch warten die Überraschungen der Ewigkeit!"
Seitdem tragen die Tiere ihre Augen zur Erde, der Mensch aber geht aufrecht und schaut zum Himmel. (Nach einer mittelalterlichen Legende)
Der Mensch ist der Nach-oben-Schauende (anthropos), seine Sehnsucht geht bis an den Himmel und bis in die Ewigkeit. Aber von daher sollte er auch die Erde und das Leben in der Zeit ganz ernst nehmen. Darum hat Wilhelm Raabe einmal empfohlen: "Schau auf zu den Sternen, hab acht auf die Gassen!"

Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
Prediger 3,11




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de