Gedanken für den 21.01.2023

Außergewöhnliches tun

Außergewöhnliches wollte ich tun
und erreichen: Kraft aus der Stille.
Aber ich lernte vor allem Geduld und
übte in Demut, nichts zu begehren.
Warte: es wird dir alles geschenkt.

Und weiter: das Große ist einfach.
Bemühe dich nicht, möglichst viel
Gutes zu tun, aber das wenige gut.
Nicht das Vielerlei suche, sondern das
Eine. Und besser noch: Laß dich finden!

Lange war ich beherrscht von dem Gedanken,
das Leben und meins vor allem
sei ein Problem, und ich müsse es lösen.
Bis ich begriff: mich selbst muss ich
lösen aus aller Erstarrung.

Überaus wichtig erscheint mir darum,
mich selbst zu erkennen und mich,
wie man sagt, selbst zu verwirklichen.
Bis ich verstand, dass ich erkannt bin
und Er, der mich liebt, mich verwirklicht.

So suchte ich Ihn zu erkennen
außerhalb, irgendwo fern von uns,
hinter der sichtbaren Wirklichkeit.
Bis es mir aufging, lange danach: dass es
nichts Wirkliches gibt außerhalb Gottes.

(Lothar Zenetti)

"Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun!"
(Johannes 15,5)


Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de