Gedanken für den 07.01.2023

Wenn es klopft

Ein Pastor macht Hausbesuche. Er klingelt. Aus der Sprechanlage ruft eine Stimme: "Bist du es, mein Engelchen?" Der Pastor ist etwas verwirrt, aber dann antwortet er schlagfertig: "Nicht direkt, aber ich bin von der gleichen Firma!"
Das ist ein Urtraum des Menschen. Wenn es anklopft, möchte es doch ein Engel sein, der mit Liebe und Wärme, mit Schutz und Fürsorge in mein Leben eintritt. Wenn es klopft, kann es aber auch der Verführer sein, der in mein Leben eindringen, es besetzen und in die Zerstörung führen möchte. Gott hatte Kain einst gewarnt: "Die Sünde lauert vor deiner Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie!" (1.Mose 4,7) Kain ließ die Sünde ein, erschlug seinen Bruder Abel. Und es begann eine Geschichte von Blut und Tränen, die sich bis in unsere Tage und Welt fortsetzt. Wenn es klopft, kann es die Sünde sein, die uns verführen und ersticken möchte. Werde ich sie einlassen und ein Geheimnis mit ihr haben? Werde ich ihrem Zauber erliegen und ihrer Verführung Raum geben? Wenn es klopft, kann es aber auch der auferstandene Christus sein, der von sich sagt: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir." (Offenbarung 3,20) Auch Jesus möchte in das Haus meines ‚Lebens hereinkommen. Werde ich seiner Werbung nachgeben, ihn einlassen und einen Bund der Liebe mit ihm machen? Er will der Engel, der Bote Gottes sein, der mein Leben mit Liebe füllt, mit Freundlichkeit erwärmt und mit seiner Fürsorge bewahrt.

Jesus sprach: "Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen."
Johannes 14,23




Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage
2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de