Gedanken für den 27.11.2022

Die schwarze Henne und das weiße Ei

Das Ei ist weiß, obgleich die Henne, die es legt, kohlschwarz ist. Aus Bösem kommt Gutes durch die große Güte Gottes. Von drohenden Wolken erhalten wir erfrischende Schauer. In dunklen Bergwerken findet man glänzende Edelsteine. So kommen aus schlimmsten Leiden die besten Segnungen. Der scharfe Frost macht den Boden fruchtbar. Und die rauen Winde befestigen die Wurzeln der wertvollen Bäume. Gott sendet uns Briefe der Liebe in schwarzgeränderten Umschlägen. Manchmal holen wir die süßesten Früchte aus Brombeergestrüpp und liebliche Rosen unter stechenden Dornen. Die Trübsal ist wie die Feldrose in unseren Hecken, wo sie wächst, ist ein köstlicher Wohlgeruch rund umher.
Die dunkelste Nacht wird sich zu ihrer Zeit in einen schönen Morgen wandeln. Wir suchen nach dem Silberrand an jeder dunklen Wolke. Wir sind alle in der Schule des Glaubens, und unser Lehrer schreibt manche Lehre mit weißer Kreide auf die schwarze Tafel der Trübsal. Schmale Kost lehrt uns, vom Brot Gottes zu leben. Krankheit heißt uns nach dem göttlichen Arzt rufen. Verlust von Freunden macht uns Jesus um so teurer. Selbst wenn unser Gemüt niedergeschlagen ist, so bringt uns das nur näher zu Gott. Auch der Tod kann uns nicht scheiden von der Liebe Gottes, vielmehr bringt er uns ganz zu Gott. So legt die schwarze Henne ein weißes Ei! (Nach Charles H. Spurgeon)

Freuet euch, dass ihr mit Christus leidet, auf dass ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt!
1.Petrus 4,13




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de