Gedanken für den 03.11.2022

Verklärter Herbst

"Gewaltig endet so das Jahr mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar und sind des Einsamen Gefährten.
Da sagt der Landmann: Es ist gut. Ihr Abendglocken, lang und leise
gebt noch zum Ende frohen Mut. Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.
Es ist der Liebe milde Zeit. Im Kahn den blauen Fluss hinunter,
wie schön sich Bild an Bildchen reiht - das geht in Ruh und Schweigen unter." (Georg Trakl)
Der Herbst als Jahreszeit ist schön, voller Frucht und Fülle, Milde und Süße, Farben und Zauber. Solch einen verklärten Herbst wünschen wir uns auch als Lebenszeit: gut und milde, frohgemut und schön, voller Frucht und Bildern der Erinnerung. Aber der Herbst des Lebens kann auch notvoll und traurig, düster und schmerzlich sein. Es kann auch kläglich enden und sich Leid an Leid reihen. Es kann eine harte Zeit sein, wo es schlecht steht. Doch auch über einem schweren Herbst mit Not und Grauen, Leid und Tragik ist Gott in seiner Güte und Treue der Herr. Seine Liebe allein, nicht unser Ergehen, seine Treue, nicht unsere Situation sind die Verklärung des Lebensherbstes.

Wir warten auf unseren Heiland Jesus Christus, der unseren nichtigen Leib verklären wird, dass er gleich werde seinem verklärten Leib nach der Wirkung seiner Kraft.
Philipper 3,20f




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de