Gedanken für den 16.10.2022
Wider den Trübsinn
Die Lebensweisheit kennt vier Mittel gegen den Trübsinn. Ein gutes Essen, ein tiefer Schlaf, ein weiter Spaziergang und ein freundschaftliches Gespräch sollen dagegen helfen. Wir wissen, wie wichtig gute Ernährung, ausreichender Schlaf, viel Bewegung an frischer Luft und freundliche Gespräche für das Wohlbefinden von Körper, Seele und Geist sind.
In der Antike wurden diese Einsichten in der Lehre von der rechten Lebensweise, der sog. Diätetik, entfaltet. Danach sind Licht und Luft, Speise und Trank, Arbeit und Ruhe, Wachen und Schlafen, Ausscheidung und Absonderung, Anregung und Auferbauung die Dinge, die zur Gesundung des Lebens dienen. Es ist interessant, dass Gott seinem erschöpften Boten Elia, als er lebensmüde und abgekämpft, verzweifelt und schwermütig in der Wüste unter einem Baum liegt, genau diese vier Wohltaten schenkt und ihn damit wieder auf die Beine und den Weg bringt: mit Essen und Trinken, gutem Schlaf, einem wichtigen Gespräch und einem weiten Weg.
Wir sollten diese Einsichten leiblich ernstnehmen und befolgen und sie dann geistlich deuten. Dann brauchen wir für ein gesundes geistliches Leben: Brot und Wasser des Lebens von Gott, Ruhen in Gott, Reden mit Gott und Laufen für Gott. Das sind vier gute Mittel gegen den trüben Sinn und einen schweren Mut.
Elia setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, Herr, so nimm nun meine Seele ... Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. Und der Engel des Herrn kam zum zweitenmal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.
1.Könige 19,4ff
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"
© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage
2015
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de