Gedanken für den 14.10.2022
Wie schwitzt du?
In Ägypten, wo die Menschen oft unter der unerträglichen Hitze leiden, grüßen sich Menschen unterwegs mit der Frage: "Wie schwitzt du?" Ein solcher Gruß drückt eine Teilnahme aus, die auf die Lebensumstände eingeht. Vielleicht sollten wir im Grüßen und Nachfragen auch ein wenig differenzierter und feinfühliger sein. Das übliche "Wie geht es?" ist meistens nur leere Floskel und nicht gerade phantasievoll.
"Wie kommst du mit deiner neuen Arbeit zurecht?"
"Wie erlebst du gerade deine Familie?"
"Wie geht es dir im Glauben an Jesus?"
"Was machst du in deiner Krankheit für Erfahrungen?"
"Was liest du im Moment?"
"Welche Ziele verfolgst du?"
"Was hast du so für Träume?"
Wir sollten uns fragen, ob unser Gruß wirklich eine Brücke des Verstehens sein soll. Die oberflächliche Nachfrage will im Grunde keine Antwort. Sie wird nur schnell abgefragt und abgehakt. Und schon ist man wieder ganz bei sich selbst und seinen Dingen.
Es wird Zeit, dass wir die leeren Hülsen unserer Grußformeln mit Leben und Liebe, Zuneigung und Interesse füllen.
Grüßet Rufus, den Auserwählten in dem Herrn, und seine Mutter, die auch mir eine Mutter war. Grüßet euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi.
Römer 16,13.16
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"
© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage
2015
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de