Gedanken für den 12.09.2022

Nun danket alle Gott

Martin Rinckart (1586-1649) war während des Dreißigjährigen Kriegs Pastor in Eilenburg in Sachsen-Anhalt. Man nannte ihn den "Ambrosius" der evangelischen Kirche. Sein Mut und seine Tapferkeit bewährten sich während der österreichischen und schwedischen Belagerung von Eilenburg. Wie überall wütete auch dort die Pest, und Rinckart musste insgesamt 4.480Menschen seiner Gemeinde beerdigen. Auf Belagerung und Pest folgte dann die Hungersnot, die noch weitere 0pfer forderte. Von der Liebe Christi bewogen, ging er von Haus zu Haus, um den Menschen in ihrer Not beizustehen. Sein Siegelring trug die Gravur: MVSICA, "Mein Vertrauen steht in Christus allein!"
Trotz unsagbarem Leid betete er jeden Tag mit seiner Familie das Dankgebet aus Sirach 50,24: "Nun danket alle Gott, der große Dinge tut an allen Enden. Der uns von Mutterleib an lebendig erhält und tut uns alles Gute!" Die Verse brachte er in Gedichtform und schenkte der Christenheit so eines der schönsten Lob- und Danklieder.
"Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an
unzählig viel zugut und noch jetzund getan."

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewig!
Psalm 106,1




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de