Gedanken für den 02.09.2022

Gott und Welt

Gottes Welt ist zauberhaft schön. Er hat sie mit Liebe gestaltet, und wir sollen sie mit Freude erleben. Aber die Welt hat mit Gott gebrochen und ist grauenhaft, schrecklich. Sie ist voller Hass und Krieg, Bosheit und Schlechtigkeit und wird mit Trauer und Entsetzen erlitten.
Es ist Gottes Welt, die er liebt, es ist die böse Welt, die wir nicht lieben sollen. Wie kommen wir da zurecht?
Weltsucht möchte die Welt und alles, was sie bietet, genießen.
Weltflucht möchte die Welt und alles, was sie sündigt, meiden. Zwischen Vergötzung und Verachtung irren wir umher.
Die Welt ist schlecht, wenn wir ihre Sklaven sind. Weltverfallenheit wird auch das Leben verfallen lassen. Wenn wir Gottes Kinder sind, muss uns die Welt als Natur und Kultur, Arbeit und Freizeit, Essen und Trinken, Ehe und Familie, Sport und Spiel, Gesellschaft und Wirtschaft zum Besten dienen.
Wenn wir Gott gehören und ihn lieben, dient uns auch seine Welt. Wenn wir der Welt gehören und sie lieben, frisst uns die Welt auf. Martin Luther hat einmal gesagt: "Es ist eine großartige Sache, ein Christ zu sein und sein Leben verborgen zu haben, nicht an einem Ort wie ein Einsiedler noch auch in seinem Herzen, das ein Abgrund ist, sondern in dem unsichtbaren Gott selbst; das heißt, inmitten der Dinge der Welt zu leben und sich von dem zu nähren, was nirgends in Erscheinung tritt, außer in dem dürftigen Zeichen des Wortes
und allein im Hören."

Euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
Kolosser 3,3




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de