Gedanken für den 15.07.2022
Glanzpunkt
Als die Erde wüst und leer und es finster auf der Tiefe war, setzte Gott einen ersten Glanzpunkt. Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Gott machte auch die Finsternis, aber er ließ seine Vorliebe für das Licht erkennen.
Mitten in der Nacht der Welt, die sich von ihm abgewandt hatte, leuchtete Gottes Herrlichkeit auf, als Jesus geboren wurde. Und mitten in der Nacht ging die Ostersonne auf, als Jesus aus Tod und Grab zum Leben auferstand. Der Alltag wurde zum Auferstehungstag, zum Sonntag, dem schönsten Glanzpunkt Gottes. Und den letzten Glanzpunkt wird Gott setzen, wenn er selbst in der Ewigkeit seiner Gemeinde leuchtet, und es nie mehr eine Nacht geben wird (Offenbarung 22,5).
Zwischen dem ersten, dem schönsten und dem letzten Glanzpunkt hat Gott uns soviel Licht geschenkt. Immer, wenn seine Liebe in unser Leben hineinleuchtet, wenn die Nacht von Sorge und Angst, Trauer und Tod seinem Licht weichen muss, sehen wir ein Stück vom Lichtglanz Gottes. In jedem neuen Tag, in jeder Bewahrung und Erfüllung, in jeder Geburt und Wiedergeburt, in jeder Vergebung und Reifung leuchtet Gottes Licht auf. Dann sehen wir die Welt und ihre Ordnung, die Menschen und ihre Geschichte, das Leben und seine Geheimnisse, uns selbst und unsere Erwartungen in einem ganz neuen Licht. Wenn Gottes Liebe strahlt, wenn seine Weisheit leuchtet, wenn seine Herrlichkeit erscheint, sieht alles ganz anders aus. Da gilt es, dem Licht auch zu folgen und nicht im Dunkel des Eigenen stehenzubleiben. Jesus ist das Licht Gottes in der Welt. Wer ihm nachfolgt, wird das Licht des Lebens haben (Johannes 8,12).
Sein Glanz war wie Licht; Strahlen gingen aus von seinen Händen. Darin war verborgen seine Macht.
Habakuk 3,4
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"
© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage
2015
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de